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Eines Tages, als er beinahe erstickte im Dunst von Arzneien und Räucherkerzchen, befahl er Käthe, ihm einen Krug voll – „frischer Luft“ zu holen.

Sofort eilte sie auf den Hof, um diese Luft in einem irdenen Kruge „aufzufangen“, schnell einen Blechdeckel darauf zu legen und dem Herrn das Gewünschte zu bringen.

Dies genügte ihm aber nicht. Nachdem er den Kopf über den Krug gehalten und tief eingeatmet hatte, erklärte er, sie habe ihm die reine Kehrichtluft gebracht. Und dennoch hatte sie dieselbe mitten auf dem Hofe unter den Kastanien „eingefüllt“.

Dies war eine der tausend Launen, die sie befriedigen mußte, obgleich sie manchmal beinahe umfiel vor Mattigkeit und Schläfrigkeit.

Endlich ward ihr ein Trost zuteil, der ihr die bitteren Tage versüßte.

Eines Abends erschien Johann, den sie eingeladen, bei ihr in der Küche, um ein Stündchen mit ihr zu verplaudern. Seitdem kam er fast allabendlich, setzte sich zu ihr an den Tisch und sah zu, wie sie sich in der engen Küche mit Waschen oder Plätten beschäftigte.

Als die Herrin in die Küche kam, stand er auf und verneigte sich höflich, wodurch er Käthe vollends für sich gewann.

Sogar „Ich küß die Hand!“ sagte er, und dies war der Gipfel der Höflichkeit von seiner Seite.

Julia, gewiß dadurch für ihn eingenommen, hatte nichts einzuwenden gegen diese Besuche, sondern

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 247. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/247&oldid=- (Version vom 1.8.2018)