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Ohne dies hätte sie sich vollkommen glücklich gefühlt, so angenehm war ihr dieser Sonntag-Nachmittag verlaufen.


Johann aber erhob sich von der Bank und lud sie zur Weiterwanderung ein. Da er seinen Plan bis aufs Letzte vollständig durchführen wollte, sollten sie jetzt irgendwo zusammen ein Gläschen Bier trinken.

Als Käthe ein wenig zauderte, versicherte er, sie könne getrost mit ihm gehen, nicht etwa in eine gewöhnliche Kneipe, o nein, er wisse schon, wohin er ein anständiges Fräulein zu führen habe.

Dies sei ein Konzertgarten für die feinste Gesellschaft; sogar Kaufleute und Künstler tränken dort ihr Bier und lauschten der Musik einer – Damen-Kapelle.

„Wie? Einer Damen-Kapelle?“ fragte Käthe erstaunt.

Er aber lachte, hocherfreut, daß er ihr heut’ eine Überraschung nach der andern bieten könnte und erklärte ihr, das seien eben Damen, die ebenso Musik machten wie die Männer.

Da sie gerade bei der Paulinerkirche vorübergingen, blieb Käthe an der Pforte stehen, als wolle sie eintreten, um ein Gebet zu sprechen. Gern hätte sie dies auch getan, da sie seit drei Wochen nicht in der Kirche gewesen war.

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 214. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/214&oldid=- (Version vom 1.8.2018)