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Johann aber bezahlte für sich und Käthe, nahm deren Arm und führte sie hinter den Vorhang. Ihnen folgte etwa ein Dutzend Leute, die sich Sonntags ein solches Vergnügen leisten konnten.

Zum erstenmal befand sich Käthe in so großer Gesellschaft und diese Auszeichnung machte ihr viel Spaß. Dieser Johann verstand es, ein Mädchen zu unterhalten, und es war eine Lust, mit ihm auszugehen!

Der „Menschenfresser“ saß im Winkel zwischen zwei Wänden der Bude auf einer mit rotem Tuch ausgeschlagenen Erhöhung und hob sich dort wirksam ab im hellen Lichte zweier mit Spiegeln versehenen Lampen.

Es war ein armer Kerl aus Polnisch Brody, nur schwarz angemalt.

Für zwanzig Kreuzer täglich hatte er sich verpflichtet, lebendige Kaninchen vor den Augen der Zuschauer zu zerfleischen und aufzuessen.

Anscheinend mit seinem Lose ganz zufrieden, blickte er behaglich auf die Menge herab, die sich zu seinen Füßen zusammendrängte.

Gehüllt in eine Tunika aus schmutzigem Wollstoff, verziert mit bunten Gänsefedern, streckte er nur die nackte Brust vor von kohlschwarzer Farbe, die auch seinen ganzen Körper überzog.

Auf dem Kopfe trug er eine Krone, gleichfalls von Gänsefedern und in den Ohren riesige Tombakringe, die mit dünnem Draht befestigt waren.

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 205. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/205&oldid=- (Version vom 1.8.2018)