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Ob sie dem jungen Manne wirklich zugetan war, ließ sich schwer entscheiden. Bei ihren Zusammenkünften zeigte sie dieselbe träge Gleichgültigkeit, wie bei den Besprechungen mit ihrer Magd über die Höhe des ersparten Marktgeldes.

Wenn sie ihre geliebten Räucherkerzen anbrannte, blinkten ihre Augen mit demselben ungesunden Glanze, wie beim Besteigen der ihrer harrenden Nachtdroschke…

Und ebenso schnell erlosch wieder dieser Glanz beim rötlichen Schein der verglimmenden Räucherkerzen, wie beim letzten Kusse, den der Geliebte ihr auf den weißen Nacken preßte…


Julia wollte Käthe wiederholt schon auf ihre Seite ziehen und ihr den Gedanken jenes kleinen Marktgelddiebstahles beibringen.

Immer aber meinte sie, Käthe sei an dieselben schon selber gewöhnt und werde ihr die Sache schon erleichtern.

Scheinbar gleichgültig hörte sie die Rechnung mit an, die Käthe allabendlich vor ihrem Gatten selbst ablegen mußte. Im Grunde aber lauschte sie gespannt auf die von Käthe angegebene Zahl, die Budowski in jenes bekannte schwarze Buch einschrieb.

All ihre Bemühungen waren jedoch vergeblich. Obgleich sie sich mit dem angeborenen weiblichen Instinkte auf die Kleinlichkeiten der Wirtschaft weit

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 180. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/180&oldid=- (Version vom 1.8.2018)