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anzunehmen. Dadurch würde sie sich doch noch immer nicht bloßstellen. Die ordentlichsten Mädchen gingen ja mit Bekannten spazieren, wenn dies nur brave Menschen waren.

Und mit einem Lächeln der Befriedigung erklärte sie sich bereit, auf Johanns Vorschlag einzugehen.

Er aber neigte sich zu ihr und entwarf immer lebhafter ihr den Plan, der sie mit freudigem Erstaunen füllte.


Seitdem begannen für Käthe bessere, hellere Tage und das veränderte Verhältnis zwischen ihr und Johann belebte ihr einförmiges Dasein.

Sofort wurde sie unempfindlich gegen alle Spöttereien der übrigen Mädchen. Was konnte sie dies kümmern, wenn Johann sich nicht daran beteiligte!

O, jetzt konnten sie immerhin sie den „Mehlsack“ nennen. Achselzuckend ließ sie den Hagel von Schmähworten über sich ergehen.

Jetzt wußte sie, daß sie doch kein Mehlsack sei. Wäre sie dies, so würde doch gewiß Johann Sonntags nicht mit ihr spazierengehen.

Denn bekanntlich war er höchst wählerisch und ging nur mit hübschen und ordentlichen Mädchen auf der Straße.

Sie selbst hielt sich wahrlich nicht für eine Schönheit. Die ewigen Spöttereien aber hatten ihr doch so zugesetzt, daß sie manchmal dachte, sie sei wirklich ein wahres Scheusal. Johann selbst hatte

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 175. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/175&oldid=- (Version vom 1.8.2018)