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zu überschütten, indem sie ihr zurief: „Bitte, gnädige Frau, nehmen Sie die Blumen!“

„Das zieh’ ich dir vom Lohne ab!“ schrie Budowski.

Als Käthe das Zimmer verließ, wußte sie recht gut, daß die drei Groschen ihr für immer verloren seien… Der Herr spaßt nicht lange und zieht ihr sicher das Geld ab…

Mag es immerhin so sein und die Herrin, die auf der Gotteswelt sonst keine Blumen riecht, sich wenigstens an diesen erfreuen!… Und indem sie die Fleischbrühe anrichtete, dachte sie bei sich, was die Herrin wohl anfangen werde mit dem Flieder.

Als der Herr auf sein Bureau gegangen war, begab sich Käthe in das Schlafzimmer, um nachzusehen. Den ganzen Fußboden fand sie dort überschüttet mit zerzupften Fliederblüten und Blättern. Augenscheinlich hatte Budowski in seiner Wut die Blumen seiner Frau aus der Hand gerissen, zerzupft und an die Erde geworfen.

Julia saß in weißem Negligé vor dem Nachttischchen und kämmte sich mit zerbrochenem Kamme das Haar. Anscheinend ganz ruhig, zeigte sie keine Spur von Bedauern über die vernichteten Blumen, während Käthe bei deren Anblick sich eines höchst peinlichen Gefühles nicht erwehren konnte.

Einige Blütenzweige, die an der Bettdecke hängen und wie durch ein Wunder unbeschädigt geblieben waren, hob sie auf und steckte sie hinter den Goldrahmen des Muttergottesbildes.

Jetzt erst fühlte sie sich etwas beruhigt.

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/106&oldid=- (Version vom 1.8.2018)