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Die Schürze hatte er schon abgenommen und beim Laternenschein glänzte sein sauber gewaschenes Gesicht und sein pomadisiertes Haar.

Er liebte Hut oder Mütze nicht und zog es vor, seinen Schädel in der Abendluft zu kühlen. Dann dünsteten ihm, wie er sagte, die Gedanken besser aus, und morgen hatte er den Kopf frei.

„Mein Kopf ist nicht von Stroh!“ fügte er hinzu und klopfte mit dem Finger an die Stirn. „Nur deshalb sitz ich – wenigstens heute – so allein vor der Tür“, flüsterte er bedeutsam mit dem Lächeln eines Mannes, der Glück bei den Weibern hat.

Dabei wünschte er, Käthe solle ihn als Eroberer weiblicher Herzen anerkennen, damit er auch sie um so leichter moralisch erobern könne.

Sie aber wich scheu zurück, ganz betroffen von der unerwünschten Begegnung und im Gefühle der peinlichen Lage, in der sie sich ihm gegenüber befand.

„Fräulein, Sie sind wohl verliebt?“ fragte er plötzlich, indem er sich breit vor sie hinstellte.

„Ich? Ach, damit hat es keine Not“, erwiderte sie, laut auflachend, trotz ihres Kummers.

In wen sollte sie verliebt sein? Erst mußte sie doch einen Mann näher kennen lernen, eh’ er ihr in den Sinn kam. Übrigens hatte sie dazu gar keine Zeit. Von Kindheit an mußte sie schwer arbeiten und nach dem Tode der Mutter noch zwei kleine Schwestern beaufsichtigen. Zu solch’ einer Liebschaft gehörte viel freie Zeit, wenigstens Sonntags,

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 85. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/085&oldid=- (Version vom 1.8.2018)