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mehr hervortreten zu lassen. Wie gern stünde sie „Modell“, wenn nur Felix es erlaubte!

Der Bildhauer aber schüttelte den Kopf und schlug ihr dies ab. Mit Käthe war dies etwas anderes: Wenn sie einwillige, solle sie sogar vier Groschen haben; nur einige Male brauche sie zu ihm zu kommen und dies habe doch gar nichts auf sich.

Noch immer schweigend, suchte Käthe mit den Augen nach dem Ausgange, um so schnell wie möglich dem ihr so peinlichen Vorschlage zu entgehen.

Plötzlich fragte sie der andere mit der ironischen Miene des Literaten: „Kennst du den Katechismus?“

Erstaunt blickte sie ihn an. Was hatte dieser Herr nach dem Katechismus zu fragen? Freilich kannte sie ihn ganz genau, da sie ihn in der stillen Dorfkirche bei dem alten Priester auswendig gelernt. Was aber hatte der Katechismus gemein mit dem, was die Herren von ihr wollten.

Blitzschnell jedoch traf sie die neue Frage: „Wer hat dich erschaffen?“

„Der Herrgott“, erwiderte sie mechanisch, wie ein Leierkasten, der aufgezogen wird, um eine Arie zu spielen.

„Und woraus?“ fuhr der Literat fort, indem er mit den geröteten Augen zwinkerte und sie ansah durch die spärlichen Wimpern.

„Aus Lehm. Und er blies mir die Seele ein und belebte den Leib“, leierte sie her und drehte die Finger, wie ein faules Kind in der Schule.

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 44. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/044&oldid=- (Version vom 1.8.2018)