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Im Scherz schlugen sie ihr vor, ihnen „Modell zu stehen“. Und als sie sahen, sie sei zu dumm, um die Bedeutung dieser Worte zu verstehen, erklärten sie ihr frei heraus, was sie von ihr wünschten.

Feuerrot wurde sie, als sie vernahm, sie solle vor ihnen sich hinstellen, wie Gott sie geschaffen. Nein. Nimmermehr würde sie sich dazu hergeben. Und mit zitternden Händen hüllte sie sich fester in ihr Wolltuch, als befürchtete sie, sofort dazu gezwungen zu werden, hier, am hellen, lichten Tage, mitten auf dem Hofe!…

Rosa dagegen kicherte vor sich hin und in ihrer Sinnlichkeit erwachte plötzlich das Verlangen nach den Küssen und Liebkosungen ihres Felix…

„Wie dumm du bist“, erklärte der eine Herr, indem seine Stimme sich nur unter fortwährendem „Schluckauf“ der Brust entrang. „Dir soll doch gar nichts Schlimmes geschehen. Einige Stunden nur brauchst du Modell zu stehen, bis dieser Herr dich aus Lehm geformt hat, dann siehst du doch wenigstens, wie du aussiehst!“

Käthe erwiderte kein Wort. Im Geiste sah sie ihre eigene Gestalt, aus feuchtem Lehm nachgebildet. Wie häßlich mußte das sein.

„Für die Stunde zahl ich drei Groschen“, fügte der Bildhauer hinzu.

Rosa war darüber ganz entzückt: Drei Groschen für eine Stunde müßig gehen! Dafür tat sie es auch! Sie bot sich selber an, indem sie die Schultern zurückbog, um die vom Rosa-Perkal bedeckte Brust

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 43. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/043&oldid=- (Version vom 1.8.2018)