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Inzwischen verabschiedete sie sich von Rosa und wandte sich dem Ausgang zu.

Beide traten sie hinaus vor die Küche auf den kleinen Hof. Derselbe war rings von niedrigen Stallungen umgeben, deren Türen offen standen.

Stroh- und Düngerhaufen lagerten dort und einige dünne, schlanke Bäumchen erhoben die jungen Zweige zum Himmel.

Dort blieben sie beide noch ein Weilchen stehen und Käthe nahm das schwere Wolltuch ab, welches ihre Arme bedeckte.

Darunter trug sie ein Trikotleibchen, welches ihr die frühere Herrschaft einst in guter Laune geschenkt und dessen dunkelrote Farbe sich nur wenig unterschied von der ihres, von der Hitze etwas angeschwollenen Halses.

Dafür aber hob sich ihre ganze Büste um so deutlicher ab unter dem elastischen Gewebe, indem dieses sowohl die runden Schultern als auch die hochgewölbte Brust, deren Umfang das offenbar für eine kleinere Gestalt angefertigte Leibchen schon sprengte, höchst vorteilhaft hervorhob.

Das Fehlen zweier Knöpfe ließ den Rand des groben, aber sauberen Hemdes sehen und ein kleines Dreieck der den Brünetten eigentümlichen dunkelgelben Haut.

Ermattet von der Last des schweren Tuches erhob Käthe die Arme und reckte sich, indem sie die Ellenbogen streckte und die Fäuste zusammenpreßte.

Plötzlich bemerkte sie einen hervorstehenden

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 38. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/038&oldid=- (Version vom 1.8.2018)