sich links auf dem Hofe mit seinen neuen Brettern brüstete wie ein herausgeputzter Lehrbursche.
Mit Wohlgefallen richtete daher Käthe zu ihm den Blick, der bisher auf der in Sonne gebadeten grünen Rasenfläche und einem breitästigen Kastanienbaume ruhte.
„Solch’ verschließbarer Schuppen ist gewiß recht bequem“, meinte sie. „Nur schade, daß er nicht allzu lange halten wird bei dem vielen Schnee und Regen.“
„O, er ist aus dauerhaftem Holz gebaut,“ entgegnete Johann und klopfte mit dem knochigen Finger an die Bretter.
So plauderten sie noch ein Weilchen, bis sie plötzlich verstummten beim Gedanken an die – Küchentreppe.
„Die Treppe war doch recht unbequem,“ begann endlich Johann, brach aber sofort wieder ab, als er Käthe feuerrot werden sah. Auch er empfand ein eigentümliches Gefühl, über das er sich nicht recht klar werden konnte.
Jedenfalls war es die Erinnerung an ihre erste Begegnung auf der dunklen engen Treppe, was ihnen jetzt die Wangen rötete und den Kopf so sonderbar verwirrte.
Als Käthes große Gestalt endlich in der Haustür verschwand, stand Johann noch ein Weilchen da, an die Bretterwand des Schuppens gelehnt, als wolle er die heutigen Eindrücke zergliedern.
Diese Käthe hatte ihn vollständig besiegt und ihn dennoch dies gar nicht fühlen lassen, da sie ihn
Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 24. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/024&oldid=- (Version vom 1.8.2018)