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Käthe versprach dies, küßte der künftigen Brotherrin die Hand und verließ mit dem Boten die Küche.

Beim Heraustreten stieß sie mit der Stirn an die niedrige Tür und stand ein Weilchen im dunklen Hausflur, den soeben erhaltenen Guldenschein fest in der Hand.

Vor ihr tappte die kleine Gestalt des Boten hin und her und tastete nach dem Treppengeländer. Endlich fand er es und rief ihr’s zu.

In schwüler, dumpfer und staubiger Stickluft führte eine Wendeltreppe eng und steil hinab zum unteren Stockwerk. Wie meist alle Hinter- oder Küchentreppen war auch diese ziemlich ausgetreten und schadhaft, dazu noch von Wänden umgeben, die der Kohlenstaub und der Dunst der abends den dunklen und engen Raum matt erleuchtenden Petroleumlampen geschwärzt hatte.

Fluchend schob sich der Bote die Mütze zurecht und begann die halsbrecherische Wanderung, wobei er sich am knarrenden Geländer festhielt.

Schnell folgte ihm Käthe, die Augen weit geöffnet, um sich an die auf der Treppe herrschende Finsternis besser zu gewöhnen.

Die dünnen, halbmorschen Bretter bogen sich fast unter ihrer Riesengestalt, die ihre schweren Massen in gleichmäßigen Abschnitten hinabtrug, sogar ohne die Stockwerke zu zählen. War doch Käthe jetzt vollständig beruhigt über ihre Zukunft, voller Zuversicht und Vertrauen auf die göttliche Barmherzigkeit.

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Gabriela Zapolska: Käthe. Berlin o. J., Seite 11. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Zapolska_K%C3%A4the.djvu/011&oldid=- (Version vom 1.8.2018)