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b) Weil der Effekt aber durch Rotation bedingt wird, ist er nicht nur vom Standpunkt der Äthertheorien, sondern ebensowohl auch vom Anti-Ätherstandpunkt ein notwendiges Postulat.

c) Der Effekt beweist also die Existenz des Äthers nicht.

6. Die Richtigkeit der Behauptung a) ergibt sich ohne weiteres, indem man dem ganzen System anstatt des Rotationsvorganges irgend eine geradlinig gleichförmige Translation erteilt denkt.[1] Der Effekt bleibt dann aus.

Von dem leicht allgemein zu führenden Beweis sehe ich ab, weil mir eine Bemerkung von Herrn Sagnac selber in einer älteren

Fig.3

Arbeit[2] dafür zu sprechen scheint, daß in diesem Punkt seine Ansicht meiner Anschauung nicht widerspricht.

7. Auch bei der Behauptung b) wird eine schematisierende Andeutung genügen.

Zunächst ergibt sich leicht: Das Auftreten des Effektes ist auch dann ein notwendiges Postulat, wenn man den Vorgang bei der Rotation nicht in der Auffassung des § 4 (rotierende Scheibe, ruhend gedacht, ringsherum relativer Ätherwind), sondern vom


  1. Z. B. diejenige (fortwährend wechselnde), welche der Punkt allein in jedem Augenblick angenähert ausführt (Richtung Kreistangente, Geschwindigkeit das oben angegebene ).
  2. G. Sagnac, Congrès International de Radiologie et d’Électricité, S. 221, Brüssel 1911.
Empfohlene Zitierweise:
Hans Witte: Der Sagnac-Effekt: ein Experimentum crucis zugunsten des Äthers?. Berichte der Deutschen Physikalischen Gesellschaft, 16, 1914, Seite 148. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:WitteSagnac1.djvu/7&oldid=- (Version vom 1.8.2018)