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Erstes Kapitel.
Anfänge der amerikanischen Mission bis zur Vereinigung der Sendlinge Löhes mit den ausgewanderten Sachsen in Missouri.


 Der vorige Halbband hat Löhes kirchliche Kämpfe in der Heimat geschildert. Doch Löhe war keine polemische Natur, die nur in und von dem Kampf hätte leben mögen. Noch vor dem Schwert hatte er die Kelle zur friedlichen Arbeit an dem Bau der Mauern Zions in die Hand genommen. Bereits im Jahre 1841 begann seine Thätigkeit für die lutherische Kirche Nordamerikas, die etwa zwei Jahrzehnte seines kräftigsten Mannesalters hindurch sich fortsetzte und ohne Zweifel ein kirchengeschichtlich hochbedeutsames Stück seiner Lebensarbeit darstellt.

 In ungesuchter Weise wurde Löhe zur Mitarbeiterschaft an dem Werk der inneren Mission in Nordamerika berufen. Wie alle seine Unternehmungen, so trug auch diese in ihrem bescheidenen, senfkornartigen, naturgemäß aus dem Bedürfnis erwachsenen Anfang das Siegel eines Gotteswerkes. Löhe war nicht der erste, der auf die Not der kirchlich verwahrlosten Glaubensgenossen in Amerika aufmerksam wurde und aufmerksam machte. Er empfing die Anregung hierzu von andern. Aber allerdings fiel der Funke am zündendsten in seine Seele und bald ward er für geraume Zeit der persönliche Mittelpunkt aller in Deutschland sich regenden Bestrebungen für die amerikanische Missionsthätigkeit.

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 3). C. Bertelsmann, Gütersloh 1892, Seite 1. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_3.pdf/6&oldid=- (Version vom 1.8.2018)