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zerstreut, von Hof bis Lindau, von Würzburg bis Regensburg; auch die bedeutendsten Städte des Landes, München und Nürnberg, waren von Dettelsauer Schwestern eingenommen, wenn auch das große Hospital in Nürnberg erst nach Löhes Tod den Diakonissen von Dettelsau übergeben wurde. Seine Geburtsstadt Fürth hatte viel früher seinen Schwestern die Thore geöffnet. Bemerkenswert und ein Beweis, wie die Diakonissensache, d. h. Löhes Bestrebungen auf diesem Gebiet, im Ausland viel eher Anerkennung fanden als in der Heimat, ist die verhältnismäßig große Zahl von auswärtigen Diakonissenstationen, die erst allmählich, als der Diakonissendienst auch im bayerischen Vaterlande mehr geschätzt und begehrt wurde, eingezogen wurden. Wir finden, von vorübergehenden Verwendungen abgesehen, Dettelsauer Diakonissen in dem ersten Jahrzehnt des Bestehens ihres Mutterhauses z. T. auf ziemlich entlegenen Posten stationiert, z. B. in Hildesheim, Lüneburg und Hannover, Bernburg, Dessau, Greiz – sogar in Reval, Mitau, Odessa, Sarata in Bessarabien. Im letzten Lebensjahr Löhes bestanden nur noch acht, jetzt auch meistens eingegangene außerbayerische Stationen. Die Diakonissensache war endlich durch die Nebel des Mistrauens und der Verkennung hindurchgedrungen und zur Anerkennung gelangt, in den lutherischen Landeskirchen Norddeutschlands entstanden selbständige Diakonissenmutterhäuser: da war Räumung der norddeutschen Stationen aus freundnachbarlichen Rücksichten sowol als im Interesse der Konzentration der eignen Kraft für das Bedürfnis des angestammten Heimatlandes geboten.




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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 3). C. Bertelsmann, Gütersloh 1892, Seite 292. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_3.pdf/297&oldid=- (Version vom 1.8.2018)