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hast Du das Beste weggenommen, denn das Beste ist der Weg Hiobs und der Weg dessen, den wir preisen sollen in seiner Geduld bis zu seinem: Es ist vollbracht. So laßt uns denn auch in unserem Maße, wie Er es von uns verlangt, dahin gehen in unserem Leiden und verharren in der Geduld, denn wer im Leiden geht und geduldig ist, dem wird gegeben mit Ruhm und Preis die Krone der Geduld, die Krone der Propheten, die Krone Hiobs, die Krone des eingebornen Sohnes.“

 So nahm Löhe auch in jener hocherregten Zeit, da die nationalen Empfindungen und Interessen bei vielen alle anderen verschlangen, einen gewissermaßen außerweltlichen Standpunkt ein, eingedenk des Wortes Jesu: „Mein Reich ist nicht von dieser Welt.“ Dies hinderte nicht, daß er den unerhörten Siegesgang der deutschen Heere mit patriotischer Teilnahme begleitete. Die Entstehung des deutschen Kaisertums und die Einigung der deutschen Stämme im neuen Reich hat er mit Freude und Segenswünschen begrüßt. Die Wolken, die die Morgenröte des deutschen Reiches so bald trübten, hat er nicht mehr gesehen. So konnte er auch mit unverkümmerter Freude für das Große danken, das Gott in jenem Krieg an dem deutschen Volke gethan hat, und er hat diesem Dank Ausdruck gegeben in dem letzten der obenerwähnten Kriegsgebete, einer freien Variation des Magnificat, dieses Paradigmas der Weltgeschichte, das in so erhabenen Worten das Walten des göttlichen Arms besingt, der die Machthaber von ihren Thronen stößt und die Elenden erhöht.


Statistisches.

 Als Löhe starb, betrug die Anzahl der Dettelsauer Diakonissen 96, die der Probeschwestern 55; in Summa 151. Die Zahl der einheimischen Stationen betrug 23; dieselben waren über das Gebiet des rechtsrheinischen Bayern in seiner ganzen Ausdehnung

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 3). C. Bertelsmann, Gütersloh 1892, Seite 291. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_3.pdf/296&oldid=- (Version vom 1.8.2018)