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(eine Lieblingsidee Löhes) und dienten im Frieden neben den Kaiserswertherinen, wie sehr und viel wir könnten. Und wenn das für uns zu viel wäre, wie es denn so ist, so nähmen wir auch etwas Geringeres als Mission. Wir gehen gleich, wenn wir können, in die Slovakei und dienen den dortigen Lutheranern und ihren Töchtern, wie es immer sein kann. Aber annoch haben wir keinen Missionsberuf, selbst nicht in dem für Dettelsau heimischen Amerika, wo alle Diakonissen, die wir hingesandt haben, in den Hafen der Ehe eingelaufen sind. Dagegen aber haben wir einen sicheren und gewissen Beruf in unserm fränkischen und bayerischen Heimatlande. Der Titel, welcher dem Diakonissenhause vor zehn Jahren von den obersten Behörden unseres seligen Königs Max II. gegeben worden ist, ohne daß wir ihn eigentlich in dieser Bestimmtheit und Weitschaft suchten, heißt: Diakonissenhaus für die protestantisch-lutherische Bevölkerung Bayerns diesseits des Rheins. Siehe hier Beruf und Weitschaft des Diakonissenhauses Neuendettelsau. Man hat uns freilich vor zehn Jahren mit dem Titel die Macht nicht gegeben, uns demselben gemäß geltend zu machen und auszudehnen; aber es liegt doch in dem Titel die Erlaubnis, innerhalb der gesteckten Grenzen zu dienen und in treuem Fleiße um die freie Liebe und Anerkennung der genannten Bevölkerung zu werben. Wir müßen freilich zugestehen, daß die Diakonissen von Dettelsau außerhalb Bayerns bis auf diese Stunde mehr Anerkennung, Achtung und Liebe gewonnen haben, als in Bayern selber. Aber wir müßen andrerseits auch anerkennen, daß unsre Stellung in Bayern immer besser geworden ist und daß man innerhalb unseres großen Arbeitsgebiets im Fortschritt des ersten Jahrzehnts trotz aller inneren und äußeren Hindernisse die Dettelsauer Diakonissen je länger je mehr anerkannt und gesucht hat und noch sucht. Und da ist es also unser Beruf und Ziel, durch fromme und treue Vaterlandsliebe die Leute zufrieden zu

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 3). C. Bertelsmann, Gütersloh 1892, Seite 280. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_3.pdf/285&oldid=- (Version vom 1.8.2018)