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von Brot auch Surrogate, z. B. die Frucht des Brotbaums für zulässig erklärt haben. Die Ehrerbietung vor dem Sakrament, der Gehorsam gegen den Stifter des Sakraments, die Pflicht der Kirche zu sorgen, daß keinem Gläubigen von daher irgend ein Bedenken oder eine Anfechtung erwachse, schien ihm zu fordern, daß die lutherische Kirche, sonderlich im gegenwärtigen Zeitalter der Surrogate und Nahrungsmittelverfälschungen, es mit der Zubereitung der irdischen Elemente, der Frage nach ihrer Echtheit oder Unechtheit, genauer und gewissenhafter nehme als bisher und auch ihrerseits strikte an der alten Regel festhalte: panem de tritico, vinum de vite. Im Diakonissenhause, welches schon frühzeitig eine eigene Hostienbäckerei besaß, wurde auf die Herstellung der Abendmahlsbrote die größte Sorgfalt verwendet und die Bereitung der Abendmahlsbrote – ein Werk, dessen sich in alter Zeit Kaiserinen und Königinen nicht schämten, als ein heiliges Geschäft betrachtet.




Am Schluß des ersten Jahrzehnts.
Rückblick und Vorausblick.

 Der Ablauf des ersten Jahrzehnts der Diakonissenanstalt wurde mit einer gewissen Feierlichkeit begangen. Lebhaft war Dank und Freude darüber, daß der HErr bisher geholfen. Was beim Blick rückwärts und vorwärts Löhes Seele bewegte, hat er in einen Aufsatz des Diakonissenkalenders von 1864 niedergelegt, aus dem wir Folgendes ausheben.

 „Bei der Einweihung des Diakonissenhauses vor zehn Jahren sagte einer der Festredner (Löhe selbst): das Haus habe genug gedient und sei der Bausumme schon wert geworden, wenn es zehn Jahre lang seinen Zweck erfüllt haben würde. Was anderes hatte

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 3). C. Bertelsmann, Gütersloh 1892, Seite 277. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_3.pdf/282&oldid=- (Version vom 1.8.2018)