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und seines Geistes mit den siebenfachen Gaben in der Gemeinde vor Augen stellen, und an dessen Ecken die Leserinen aufgestellt sind, welche in den nachfolgenden Lektionen ihr den Willen des HErrn, den Brüdern zu dienen, verkündigen und sie durch dessen höchst eigenes Beispiel und durch die leuchtenden Vorgänge aus der apostolischen Zeit wie durch den vorgehaltenen Lohn ermuntern, ihr Leben diesem Dienste freudig zu widmen. Eine in Mitte der Feier eingefügte Ansprache des Seelsorgers sucht den Eindruck des göttlichen Wortes durch Anwendung auf den betreffenden Fall zu stärken. Gebete und Gesänge beginnen und schließen die einzelnen Teile und das Ganze und tragen die geistlichen Opfer der Bitte und des Dankes der ganzen versammelten Hausgemeinde zu dem Thron des Lammes. Der Segen des Geistlichen drückt der ganzen Handlung das Siegel der Kirchlichkeit auf und zeugt dafür, daß in der Kirche alle Thätigkeit vom h. Amte ausgehe und unter dessen spezieller Leitung und Beaufsichtigung stehen müße.“

 Späterhin unterschied Löhe zwischen Aussegnung und Einsegnung und während er die erstere der Oberin und der Schwesternschaft zuwies, bezeichnete er die letztere als Sache des h. Amtes und als Inhalt derselben: die Verheißung (Verleihung) göttlicher Kraft und Hilfe für die Auszusegnende zu ihrem Amte. Die Einsegnung selbst bestand darin, daß er über den Ausgesegneten unter Handauflegung folgendes uralte, schon in den apostolischen Konstitutionen sich findende Weihegebet bei der Ordination der Diakonissen sprach:

 „Ewiger Gott, Vater unsers HErrn Jesu Christi, Du Schöpfer des Mannes und des Weibes, der Du Mirjam und Debora und Hanna und Hulda mit dem heiligen Geist erfüllt und es nicht verschmäht hast, Deinen eingebornen Sohn von einem Weibe geboren werden zu lassen, der Du auch in der Hütte des Zeugnisses und im Tempel Wächterinen Deiner heiligen Pforten erwählt hast:

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 3). C. Bertelsmann, Gütersloh 1892, Seite 215. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_3.pdf/220&oldid=- (Version vom 11.5.2019)