Seite:Wilhelm Löhes Leben Band 3.pdf/178

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

der Agapen in der apostolischen und nachapostolischen Kirche eine kurzlebige.

 Und nun begann im Diakonissenhause ein reges Schaffen und Leben. Die Heranbildung von Lehrerinen für Kleinkinderbewahranstalten, Schulen und Familien, sowie von Krankenpflegerinen hatte man sich als nächstes Ziel gesteckt. Schon die Zusammenfassung dieser beiden Zwecke verhütete es, daß der Unterricht zu einem einseitigen Fachunterricht ausartete, der nichts als eine Abrichtung für eine bestimmte Berufsthätigkeit hätte sein können. Löhe hatte es auf eine allseitigere weibliche Bildung der Dienerinen der Barmherzigkeit abgesehen, weshalb auch von Anfang an solche Schülerinen, welche nicht die Absicht hatten, dem Diakonissenberuf sich zu widmen, ohne Störung für sich und andere an dem im Hause erteilten Unterricht teilnehmen konnten. Dies war der Anfang der Schulen des Diakonissenhauses, die, da immer mehr Kinder demselben zur Unterweisung und Erziehung anvertraut wurden, jetzt eine Ausdehnung gewonnen haben, die man anfangs weder hoffte noch begehrte. Die Schulen des Diakonissenhauses sollten nur Mittel zum Zweck sein, d. h. denjenigen Diakonissen, welche zu Lehrschwestern ausersehen waren, die nötige Gelegenheit zur Ausbildung für ihren Beruf und zur Übung in demselben bieten.

 Aber nicht blos eine Erziehungs- und Bildungsanstalt für die weibliche Jugend, sondern auch eine Krankenanstalt war, seinem Zweck gemäß, das Diakonissenhaus von Anfang an, doch auch nur in dem durch diesen Zweck gebotenen Maß. Auch die im Diakonissenhaus geübte Krankenpflege sollte nur Mittel zum Zweck sein d. h. den Diakonissenschülerinen zum theoretischen Unterricht in der Krankenpflege die nötige Praxis zu verschaffen.

Noch eine dritte Diakonissenthätigkeit war von Anfang an im Diakonissenhause geübt, die ohne ursprünglich in sein Arbeitsprogramm

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 3). C. Bertelsmann, Gütersloh 1892, Seite 173. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_3.pdf/178&oldid=- (Version vom 1.8.2018)