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Christus an ihnen und sie an Christo und von Ihm gepriesen werden am großen Tage.

 Über eine Weile, so sind wir nicht mehr da, sondern schauen sein Angesicht in Gerechtigkeit und genießen seine Freuden in Ewigkeit. Aber so lang es währt auf dieser armen Erde, laßt uns dem barmherzigen Jesu in Barmherzigkeit dienen. Es ist uns hier ein Haus der Barmherzigkeit erbaut und eine Stätte der Andacht und Liebesarbeit: da laßt uns einziehen mit Freuden und die Barmherzigen sollen Besitz ergreifen mit Frohlocken. Der HErr aber zeige seinen Knechten seine Werke und seine Ehre ihren Kindern und der HErr unser Gott sei uns freundlich und fördere das Werk unsrer Hände bei uns, ja das Werk unsrer Hände wolle er fördern. Amen.“

 Nach Beendigung der Feier in der Kirche setzte sich, da inzwischen auch der Regen nachgelassen hatte, der Festzug nach dem Diakonissenhause zu in Bewegung. Der Anblick des festlich mit Blumen und Kränzen geschmückten Hauses, das in seiner „demütigen Großartigkeit“ (wie sich ein Festgast ausdrückte) den erhabenen Ernst seiner Bestimmung unverkennbar an der Stirne trug, bewegte alle Gemüter.

 Nach dem Gesang des Liedes: „Jesu geh voran“ öffnete der Vorstand des Vereins, Dekan Bachmann, im Namen des dreieinigen Gottes die Thüre und sprach in ergreifenden Worten den Segen über die Diakonissen und ihre Vorsteherinen, die darauf feierlich in das neue Haus einzogen, das nun auch den Gästen zur Besichtigung geöffnet wurde.

 Mit eintretender Dunkelheit begann der dritte Teil des Festes, der erste Hausgottesdienst im Betsaal der Anstalt. Nachdem Löhe in einem Vortrag über Zweck und Bestimmung der neugegründeten Anstalt sich verbreitet und namentlich hervorgehoben hatte, daß das Werk, dem das Haus dienen solle, keine Parteisache

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 3). C. Bertelsmann, Gütersloh 1892, Seite 171. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_3.pdf/176&oldid=- (Version vom 1.8.2018)