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Die Gründung der Iowasynode.


 Die Wirksamkeit Löhes in Michigan war aufgegeben. Man wollte den ob auch unberechtigten Ansprüchen Missouris weichen, nicht „Altar gegen Altar aufrichten.“ Der Staat Iowa war von dem damaligen Präses der Missourisynode als außerhalb ihres synodalen Territoriums gelegen bezeichnet worden. Darin lag die Erklärung, daß von seiten der Missourisynode einer neuen Missionswirksamkeit Löhes in jenem Staat kein Widerstand entgegengesetzt werden solle.[1] Löhe, hiervon benachrichtigt, ließ alsbald an Großmann und Deindörfer die Weisung ergehen: „Auf, nach Iowa!“

 Nachdem eine Untersuchungsreise in das nordöstliche Iowa ein günstiges Resultat ergeben hatte, brachen noch im Herbst 1853 Großmann und Deindörfer mit zwei Zöglingen des Schullehrerseminars und dem Gründer der Kolonie Frankenhilf (Amman) nach dem damals noch fernen Westen Iowas auf. „Zieht nur hin; vor euch kann der HErr nicht herziehen, aber Er wird hinter euch hergehen mit seinen Gerichten und euch demütigen“: dies war der Valetsegen, den ihnen einer der missourischen Pastoren in Michigan mit auf den Weg gab.


  1. Die Missourisynode stellte nämlich damals (mit Berufung auf 1 Kor. 1, 10 ff.) den ungeheuerlichen Satz auf, daß in einem Staat, in welchem sie bereits Gemeinden habe, keine lutherische Synode neben und außer ihr ein Recht zu kirchlichem Wirken habe. Sehr bald freilich hat die Missourisynode angefangen, an ihren eigenen Grundsatz sich nicht zu kehren und unbedenklich sogar in Einzelgemeinden „Altar gegen Altar“ aufzurichten.
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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 3). C. Bertelsmann, Gütersloh 1892, Seite 126. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_3.pdf/131&oldid=- (Version vom 1.8.2018)