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des göttlichen Wortes kund gab. Dabei wurde ihr Antlitz immer ehrwürdiger wie ein Schleier verborgenen Heiligtums. Ihr Odem wurde still. Es wurde ihr zugerufen: „Ihr seid gekommen“ etc., sie betete mit. Sie wurde eingesegnet, das Hosianna wurde angestimmt. Da hauchte sie noch einmal, und ihre Lippen lispelten leise den Namen „Heiland“. Das Auge brach nicht, kein Todeskampf war da, kein Schmerzenszug. „Wer an Mich glaubt, der wird den Tod nicht schmecken ewiglich“. – Das erfuhr sie. Eine stille selige Stunde, die mit Gebet um Aufnahme ihrer theuer erkauften Seele und um eine selige Nachfahrt beschlossen wurde!

 Gott sei gelobt für Alles, was ER der Verstorbenen hienieden gethan hat! Gelobt sei ER für ihre herrliche Führung! Gedankt sei Ihm für Alles, was ER den Ihrigen durch sie gethan hat! Mein Tod sei wie ihr Tod und mein Ende sei wie das Ende dieser Gerechten!

 Wir loben Gott! Aber welch ein Jammer wird die fernen Kinder erfüllen, – welch ein Jammer das Herz des Gatten! Brüder, wir haben für den Tod der Seligen nur zu danken, aber laßt uns beten, daß der Tod der Seligen, die nun in Friede und ewiger Wonne schwebt, allen ihren Hinterlassenen zum Heile gedeihe, daß sie alle mit ihr am Throne des Lammes vereinigt werden.

V. U. Amen. Segen.




Empfohlene Zitierweise:
Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 80. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/86&oldid=- (Version vom 1.8.2018)