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ferner helfen und ewig helfen, wie auch mir und meinen armen Kindern. Ich habe auch mein armes Gebet zu Gott erhoben, daß Er Ihnen, falls es Ihnen gut und selig ist, das kostbare Augenlicht erquicken und ferner erhalten wolle. Der HErr, der kein Uebel thut, wird mein Gebet erhören und, es gehe, wie es gehe, Ihr Herz erfreuen mit Seinem himmlischen Lichte und göttlichen Troste. Ich bin 38 Jahre jünger als Sie, aber es däucht mich fast, ich sei auch schon auf der Neige, und so gratuliere ich Ihnen zu Ihrem guten gesegneten Alter und mir dazu. Gott sei unser Gott ewiglich, und die ewige Heimat erquicke unsere Seele schon hier!

 „Es ist jetzt bei uns recht schön. Die schönen grünen Wiesen und die reinen Lüfte müßten Ihnen gewiß nützlich sein. Wenn Sie darum Lust haben, ein wenig auf dem Lande zu sein, so sind Sie herzlich eingeladen... Hier werden Sie auch nicht so viel von dem politischen Getriebe hören. – –

Ihr 
dankbarer Sohn 
W. Löhe.“ 


 Der zweite vom 11. Mai 1849 lautet wie folgt:

 „Liebe Mutter!

 Wir haben morgen einen Festtag, weil Ihr Geburtstag ist; heut ist der Vorabend, und da sitzen wir alle und schreiben Briefe an Sie. Die Kinder haben vor Freuden ganz schnell ihre nichtssagenden Briefe auf die Tafel geschrieben und sind nun nur in beständiger Angst, beim Abschreiben Fehler zu machen. Ich freue mich, daß die armen Raben wenigstens das Eine haben, daß sie ihre Großmutter lieb haben. Ich wollte, meine und meiner seligen Helene Kinder wären besser und ihrer Mutter ähnlicher, damit sie ihrer Großmutter mehr

Empfohlene Zitierweise:
Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 71. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/77&oldid=- (Version vom 1.8.2018)