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Ursache, mit der Behandlung seiner Anträge diesmal zufriedener zu sein als mit der summarischen Abfertigung, welche die Synode von 1849 seiner damaligen Petition angedeihen ließ. Er war auch nicht so unbillig, das Erfreuliche an der Haltung der diesmaligen Generalsynode zu verkennen. „Unsere Generalsynode – schrieb er am 15. Dezember 1853 an P. Meinel in Hamburg – ist besser als wirs dachten, ausgefallen. Wir sind getreten worden, wie sichs versteht, wir sinds aber gewohnt, und wollen uns nur dann dagegen wehren, wenn die gegebenen Hoffnungen dennoch fehlschlagen.“ Eine öffentliche Entgegnung auf die von Harleß gegen die Unterzeichner der Petition erhobenen Vorwürfe unterließ er. Dagegen übernahm Pfarrer Wucherer, einer der Mitunterzeichner der Petition, die Verteidigung seiner Gesinnungsgenossen in dem damals von ihm redigierten „Sammelkasten“, einem Beiblatt des „Sonntagsblatts“. Er verwahrte sich zuerst gegen die Behauptung, daß die Unterzeichner der Petition darauf ausgegangen seien, bei „Verständigen und Unverständigen“ Unterschriften zu ihrer Eingabe zu sammeln. „Hätten wir das gewollt – sagt er – so wäre es uns ein Leichtes gewesen, die Zahl der Unterzeichner aufs doppelte zu bringen. Aber unsre Sache ist nicht von gestern her. Schon bei der Generalsynode von 1849 reichten wir eine ähnliche Eingabe ein, die dazumal eine ziemlich schnöde Behandlung erfuhr. In welche Gewissensnot wir dadurch gerieten, zu welchen Schritten wir gedrängt, wie wir durch öffentliche Aufforderungen ganzer Konferenzen zu der Schwabacher Erklärung bewogen, darauf mit der Suspension vom Amte bedroht wurden etc., das alles ist nicht im Winkel geschehen und blieb denen, die sich in dieser elenden Zeit noch um kirchliche Dinge bekümmern und noch ein Herz für die Kirche und ihr gesundes Gedeihen haben, nicht verborgen. Was Wunder, wenn sie fragten: ob bei der heurigen Generalsynode kein weiterer Schritt in dieser wichtigen Sache gethan werde? Wenn sie verlangten, daß sie wenigstens

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 428. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/434&oldid=- (Version vom 1.8.2018)