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in seine Rechte, zielten alle seine an die Generalsynode gerichteten Anträge ab; dafür kämpfte er sein Leben lang, wenn auch späterhin, und zwar je länger desto mehr nach Lage der kirchlichen Verhältnisse in Bayern sein Kampf für das Bekenntnis und sein Gegensatz gegen das unionistische Wesen im Lande sich auf Bekämpfung der Abendmahlsmengerei und die Anbahnung einer reinen Abendmahlspraxis konzentrierte. Die entschiedene Betonung der (im Verhältnis zu dem heilsordnungsmäßigen Charakter der Gnadenmittel zwar untergeordneten, im Gegensatz aber zu unierten Anschauungen so wichtigen) Bedeutung der Sakramente als der notae professionis ermöglichte es ihm, das Wesen der konfessionellen Treue in der strenggläubigen Festhaltung der reinen Abendmahlslehre und in der entsprechend gewissenhaften Verwaltung der sakramentlichen Stiftung des HErrn zu finden. Wie gesagt, gehört übrigens diese praktisch-populäre Formulierung des Gegensatzes gegen die Union d. h. die Beschränkung des Kampfes um das kirchliche Bekenntnis auf das Gebiet der Abendmahlsgemeinschaftsfrage einer etwas späteren Zeit an, wenn gleich Löhe schon damals in seiner Petition 4a beantragt hatte, „daß die lutherischen Pfarrer angewiesen werden sollten, keine refomierten Gemeindeglieder zum heiligen Abendmahl anzunehmen etc.“

 Doch wir kehren von dieser schon etwas vorgreifenden Betrachtung wieder zu der Berichterstattung über die Verhandlungen der Generalsynode von 1849 zurück.

 Die meisten Anträge der Löheschen Petition waren im Laufe der Verhandlungen der Synode irgendwie zur Erledigung gekommen.

 Als endlich – in der letzten Sitzung, fast vor Thorschluß – der Referent, Dekan Bachmann von Windsbach, mit seinem Bericht über die Löhesche Petition zum Vortrag kam, mußte sie mit einer dem Gegenstand nicht geziemenden und nicht förderlichen Eile abgethan werden. Bezüglich der noch unerledigten Punkte der

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 296. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/302&oldid=- (Version vom 1.8.2018)