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auch wirklich die ruinöse Mauer und versah sie mit Thor und Treppen.

 1862 wurde für die Dorfkirche von dem Hofsilberarbeiter Weishaupt in München ein neuer Kelch, silbern und vergoldet, für 87 Fl. 16 Kr. angekauft, und der vorhandene alte Kelch repariert und neu vergoldet für 20 Fl.

 1862. Am Weihnachtsfest wurde das nach Süden liegende Chorfenster der Pfarrkirche mit gemaltem Glas geschmückt. Es zeigt zwei Medaillons, wovon das untere zwischen dem Α und Ω die Namenschiffre Christi trägt, das obere aber auf rothem Grund den Kelch mit der aufrecht stehenden Hostie. Zwischen beiden Medaillons zieht sich ein breites Band oder Papierrolle mit dem Spruche Ps. 27, 1: „Der HErr ist mein Licht und mein Heil etc.“ beschrieben, hindurch. Die die Medaillons umgebende Fläche ist mit kleinen runden Scheiben, welche auf hellblauem Grunde ein dunkelblaues Kreuz tragen, gefaßt. Durch dies südliche Fenster sandte die liebe Sonne besonders im Sommer gerade zu der Zeit ihre heißesten, blendendsten Strahlen auf den Altar, zu welcher man das h. Abendmahl am öftesten feiert, nämlich zur Mittagszeit. Da nun der davor hängende Vorhang theils den Chor verunglimpfte, theils seinem Zwecke nicht völlig entsprach, so sollte dies gemalte Fenster neben dem Zwecke, daß es dem Chore zur Zierde gereichte, auch das grelle Sonnenlicht dämpfen. Die hierfür nötigen Mittel wurden ebenfalls durch freiwillige Gaben aufgebracht.

 1862. Gleichzeitig, auch zum Weihnachtsfeste, bekam der Altar der Pfarrkirche als Ersatz für das schwarze Eisenguß-Crucifix die gegenwärtig ihn schmückende Predella mit dem vergoldeten gothischen Crucifix aus der Mayer’schen Kunstanstalt in München. Hiezu hatte ein Gemeindeglied aus dem Pfarrdorfe das nötige Geld gestiftet. Auch wurde 1863 ein neues

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 220. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/226&oldid=- (Version vom 1.8.2018)