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männlich, so mutig, so frei redet hier der einzelne Bekenner. Dies Bekenntnis ist unter allen, welche die Concordie von 1580 umfaßt, das jugendlichste, der hellste, durchdringendste Ton in dem harmonischen Geläute derselben, und doch rund, fertig, unmisverständlich wie irgend eins. Man könnte sagen, es erscheine in ihm die festeste Objectivität in Gestalt der lieblichsten Subjektivität.“

 Man kann sich denken, wie wichtig bei solcher Wertschätzung des Katechismus für Löhe die Unterweisung der Kinder in demselben war. Noch wichtiger freilich erschien ihm der sacramentliche Theil des Confirmandenunterrichts, der sogenannte Sechswochenunterricht, der nach alter Dettelsauer Uebung nach dem Aschermittwoch begann und bis zum weißen Sonntag währte. Von Allerheiligen bis zum Aschermittwoch pflegte Löhe, nachdem im vorangehenden Sommer das erste und dritte Hauptstück erklärt worden war, das zweite, vierte, fünfte und sechste Hauptstück (die drei letzten kürzer) zu behandeln. Der dann folgende Sechswochenunterricht verhielt sich zu der vorangegangenen Katechismuslehre ähnlich wie Cyrill’s mystagogische Katechesen zu der denselben vorausgeschickten Exposition des Glaubensbekenntnisses. Er sollte zum kirchlichen Handeln anleiten, insonderheit in das sacramentale Leben der Kirche einführen. Den Stoff dieses Sechswochenunterrichts zerlegte Löhe in vier Haupttheile; er handelte von der Taufe, von der Confirmation, von der Beichte und Absolution und vom heiligen Abendmahl.

 Denjenigen, die sich hierüber genauer unterrichten wollen, möchten wir den kurzen Abriß des Confirmandenunterrichts, den Löhe als zweite Serie seiner Tractate für die Seelsorge im Jahre 1860 im Verlag der Sebald’schen Buchhandlung zu Nürnberg erscheinen ließ, hiemit empfohlen haben. Man mußte

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 147. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/153&oldid=- (Version vom 1.8.2018)