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Das himmlische Manna aber, das hochheilige Sacrament: der wahre Leib und das wahre Blut unsers HErrn Jesu Christi, hat noch ganz andere Kräfte als das Engelbrot beim Wachholderbusch. Lasse der HErr, mein Gott, die Kräfte dieses wahren Brotes vom Himmel an Ihrem Geiste wie an Ihrem Leibe kund werden. Möge es Ihm gefallen, Sie noch vierzig Jahre seiner Kirche zum Heil und zum Trost zu erhalten.

 Wie habe ich mich gestern an Ihrer Gründonnerstags-, heute an Ihrer Charfreitagspredigt gestärkt und erhoben. Der Herr hat Sie berufen und geweiht, dem unheiligen Geist unserer Zeit gegenüber ein Verkündiger und Zeuge der Himmelskräfte zu sein, die im Sacrament des Altares liegen.

 Er segne und behüte Sie.

Ihr alter, dankbarer Freund 
Dr. Gotthilf Heinrich Schubert. 

 München, 21. März 1856.




Löhe als Liturg.

 Frühzeitig schon war es Löhe’s Bestreben, dem Hauptgottesdienste seine in der rationalistischen Zeit ihm abhanden gekommene liturgische Zier wieder zurückzuerstatten. Geraume Zeit bevor die Kirchenbehörden in Bayern auf Wiedereinführung liturgischer Ordnungen Bedacht nahmen, war in Dettelsau die Herrlichkeit der alten lutherischen Gottesdienste wieder auferstanden. Nicht auf ein Mal, sondern nach und nach suchte Löhe seine Gemeinde in den vollen liturgischen Reichtum der lutherischen Kirche einzuleiten. Indes waren hier schon im Jahre 1843 die wesentlichen Stücke der Communio in kirchlicher Uebung. Die im Jahr 1843 verfaßte Pfarrbeschreibung schildert den Verlauf des sonntäglichen Hauptgottesdienstes in

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Johannes Deinzer: Wilhelm Löhes Leben (Band 2). C. Bertelsmann, Gütersloh 1880, Seite 127. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6hes_Leben_Band_2.pdf/133&oldid=- (Version vom 1.8.2018)