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Wilhelm Löhe: Sabbath und Vorsabbath. Eine Anweisung zum Herzensgebet

lebe ich. HErr JEsu, Dir sterbe ich. Ich überlasse mich Deinem Willen. Mache mit mir, was Du willst. Was mein Gott will, das gescheh allzeit“ etc. etc.

 In einer jeden solchen Andacht der Liebe, der Verwunderung etc. verharre ich, und übe mich eine Zeit lang, wiederhole auch wohl, wenn Zeit ist, solche meine Andachten. – So wird es dann je mehr und mehr Sabbath in meiner Seele, ich erfahre im Geiste die Kraft der genossenen Himmelsspeise. Wenn dann das Nachtmahl zu Ende geht, so schließe ich mit einem herzlichen, fröhlichen: „Danket dem HErrn“ etc. und „Halleluja.“

 29. Aber muß denn eine jede Andachtsübung eines Christenmenschen gerade die einzelnen Theile des Glaubens, der Liebe, der Hoffnung, des Lobes etc. haben, die du da in den von dir gegebenen Beispielen ausgeführt hast?

 Dieselben, alle, einige, einen, mehr, andere etc., wie es kommt, nur daß es Gaben und Tugenden des inwendigen neuen Lebens seien, die du übst, und daß nichts wider die h. Schrift geschehe. Denn diese ist auch eine Richterin aller unserer Andacht.

 30. Du hast oben (Fr. 28. Antw. 2) den Ausdruck gebraucht: „Ich wende meine Augen, Ohren und Gedanken von allem Irdischen ab.“ Demnach gäbe es auch äußerliche Veranstaltungen und Geberden, welche die Andacht fördern?

 Ohne Zweifel, – und sie sind nicht zu verachten. Die Augen, Ohren, Sinne sind, wenn sie zum Irdischen gerichtet sind, offene Thore für irdische Gedanken,

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Sabbath und Vorsabbath. Eine Anweisung zum Herzensgebet. Druck und in Commission der C. H. Beck’schen Buchhandlung., Nördlingen 1843, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Sabbath_und_Vorsabbath.pdf/19&oldid=- (Version vom 1.8.2018)