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Schick’ mir auch Aepfel und Röslein
Aus seinem Garten.“
„Ja, sprach sie, das soll ja sein,
Du sollt ihr’r warten.“

Als nun das schöne Jungfräulein
Durchs Schwerdt gerichtet war:
Da kam ein feines Knäblein
Mit einem Körblein dar
Und sprach: „Sieh hie, Theophile,
Da meine Röselein,
Die schickt dir Dorothea
Aus Christus Gärtelein.“

„Sie lebt in Freud’ und Wonne,
Ein End hat all ihr Leid,
Leucht wie die helle Sonne
In ewiger Seligkeit.“
Theophilus entsetzt sich
Ueber dem Wunder groß,
Und sprach: „Herzlich erfreut’s mich,
Mein’s Irrthums bin ich los.“

Bald fieng er an zu preisen
Christum den wahren Gott,
Und ließ sich unterweisen
In des Herren Gebot,
Die heilige Tauf’ empfienge
Und sich ein Christen nannt,
Fröhlich zur Marter gienge
Und Christum frei bekannt.

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 36. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/56&oldid=- (Version vom 2.10.2016)