Seite:Wilhelm Löhe - Rosen-Monate heiliger Frauen.pdf/47

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Himmel und Erde und Meer und alles, was drinnen ist, erschaffen hat. Ihre Seelen, die ihr unter verschiedenen Bildern anbetet, sind zur Qual eines ewigen Feuers verdammt, in welches auch alle diejenigen wandern werden, die Götzendienst mit ihnen treiben und ihren Schöpfer verleugnen.“ Die Standhaftigkeit dieser Gesinnung verursachte den Statthalter zu den strengsten Maßregeln vorwärts zu schreiten und die Jungfrau foltern zu laßen. Allein sie war nicht bloß darauf vorbereitet, sondern es gieng ihr zu langsam, und sie sprach daher dem Sapritius zu, vorwärts zu eilen, damit sie bald zur Anschauung Desjenigen gelangen möchte, dem zu Liebe sie keine Qual und keinen Tod scheue. Da sie zur Rechenschaft gezogen wurde, wer der sei, begann sie von Christo entzückte Reden zu führen, welche den Heiden eitel Thorheit scheinen mußten. „Er ladet uns zum Paradiese seiner Wonne ein; da prangen die Gärten allezeit in köstlichen Früchten, da leuchten immerzu die Lilien im blendenden Schmucke, da blühen die Rosen, die Fluren grünen, die Berge sind lustig zu schauen, die Hügel prangen, süße Quellen erquicken und die Seelen der Heiligen genießen in Christo Jesu selige Wonne.“ Solch süßes märchenhaftes

Empfohlene Zitierweise:
Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 27. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/47&oldid=- (Version vom 2.10.2016)