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speziellen Berichte vergaß und ihrer unsicher wurde. So wie in einem Garten manchfaltige Blumen das Auge erquicken und eine jede für sich als ein Meisterwerk der göttlichen Macht und Weisheit erkannt wird, so verehrt die dankbare Kirche in verschiedenen, geschichtlich fast unbekannt gewordenen Personen Meisterwerke der heiligenden Gnaden. Wie sich aus irgend einer Erscheinunng ein Gedanke entwickelt, so haben viele geschichtliche Personen mit ihrem Leben und Sterben den Boden bilden müßen, aus welchem sich heilige Ideale erhoben, Gottes würdig und schön, zur Lobpreisung des ewigen Herrn und zur Nachfolge reizend. Da wird aus der geschichtlichen Barbara eine Jungfrau, die den natürlich liebenden und klugen Vater in der Klugheit einer himmlischen Liebe überwältigt, eine Tochter, welche in der Hingabe an den ewigen Bräutigam Christus alles übertrifft, was ihr Vater aus ihr machen wollte. Aus der geschichtlichen Katharina wird ein Ideal der höchsten weiblichen Bildung in Christo Jesu, welche, keusch, rein und fest, alle Proben der Leiden übersteht. Die so überaus hinfällige jungfräuliche Natur erscheint durch die Macht der allerheiligsten Religion Jesu über sich selbst erhaben und

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Wilhelm Löhe: Rosen-Monate heiliger Frauen. S. G. Liesching, Stuttgart 1860, Seite 340. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_Rosen-Monate_heiliger_Frauen.pdf/360&oldid=- (Version vom 9.10.2016)