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Am 2. Pfingsttage.
(Bertholdsdorf 1836.)


Apg. 8, 26–39. Aber der Engel des HErrn redete zu Philippus und sprach: Stehe auf und gehe gegen Mittag auf die Straße, die von Jerusalem gehet hinab gen Gaza, die da wüste ist. Und er stand auf und ging hin. Und siehe, ein Mann aus Mohrenland, ein Kämmerer und Gewaltiger der Königin Candaces in Mohrenland, welcher war über alle Schatzkammern, der war gekommen gen Jerusalem, anzubeten, und zog wieder heim, und saß auf seinem Wagen, und las den Propheten Jesaias. Der Geist aber sprach zu Philippus: Gehe hinzu und mache dich bei diesen Wagen. Da lief Philippus hinzu und hörte, daß er den Propheten Jesaias las, und sprach: Verstehest du auch, was du liesest? Er aber sprach: Wie kann ich, so mich nicht jemand anleitet? Und er ermahnte Philippus, daß er aufträte und setzte sich bei ihn. Der Inhalt aber der Schrift, die er las, war dieser: ER ist wie ein Schaf zur Schlachtung geführt, und still wie ein Lamm vor seinem Scherer, also hat ER nicht aufgethan Seinen Mund. In Seiner Niedrigkeit ist Sein Gericht erhaben, wer wird aber Seines Lebens Länge ausreden? Denn Sein Leben ist von der Erde weggenommen. Da antwortete der Kämmerer Philippus und sprach: Ich bitte dich, von wem redet der Prophet solches, von ihm selbst, oder von jemand anders? Philippus aber that seinen Mund auf, und fing von dieser Schrift an, und predigte ihm das Evangelium von JEsu. Und als sie zogen der Straße nach, kamen sie an ein Wasser; und der Kämmerer sprach: Siehe, da ist Wasser, was hindert es, daß ich mich taufen lasse? Philippus aber sprach: Glaubest du von ganzem Herzen, so mag es wohl sein. Er antwortete und sprach: Ich glaube, daß JEsus Christus Gottes Sohn ist. Und er hieß den Wagen halten, und stiegen hinab in das Wasser, beide, Philippus und der Kämmerer; und er taufte ihn. Da sie aber heraufstiegen