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will ich euch angehören, zu euch kommen, eure Zweifel lösen, euch belehren, euch trösten; ach, lasset es nur in euern Seelen Licht werden, betet nur den Erdboden nicht länger an, den ihr bauet, und dienet der Sünde nicht mehr, gehet nur auch einmal dem Bräutigam entgegen, der bei euch einkehren will und Seinen Einzug halten! O lasset euch belehren vom Weg des Lebens, seid nicht leichtsinnig in der Sorge um euer bestes Teil, seid ihr doch aufrichtig geschaffen, um das Himmlische zu suchen: so suchet doch, was droben ist, wo Christus ist, sitzend zur Rechten Gottes. Suchet, küsset, betet, ihr armen Sünder, mit Herz und Mund und Wandel den ewigen König an, ehe ER wiederkehrt; es ist noch Gnadenzeit, aber ach! sie fliegt davon, wie ein Rauch vergeht sie! Wenn ER wiederkehrt, ist keine Versöhnung mehr! Jetzt wird Versöhnung, dann wird Rache gepredigt, jetzt hört ihr die Stimme des Erbarmens, jetzt richtet euch aus euerm Elend auf! jetzt geht der Hirte suchend nach den Schafen, jetzt führt ER sie auf die Weide, jetzt begehrt ER euer auf dem Throne Seiner Herrlichkeit, lockt, ruft, reizt euch zu Seinem Frieden, Seiner Seligkeit! Warum willst du verloren gehen, o mein Volk! ER will dich retten, lasse dich retten, ja, komm, komm, bete an, fahre betend auf zu dem Aufgefahrenen, schreie: Lass’ mir Deinen Geist zurücke, aber zeuch mein Herz nach Dir.

 Und der HErr HErr, der meinen Worten die Kraft Seines Geistes leihe, der höre euer Seufzen und meines und fahre nieder, wie der Regen im Frühling auf junges Grün! JEsu! JEsu! Amen.