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so ist gleichermaßen der Vater geehrt: betet man zum heiligen Geist, so höret gleichermaßen auch Vater und Sohn, von welchem ER in Ewigkeit ausgeht. Wer den Vater anbetet, muß zugleich an den Sohn denken: denn es ist kein Vater ohne einen Sohn. Wer den Sohn anbetet, ehret zugleich den Vater, von dem er gezeugt ist: denn es ist kein Sohn, der nicht einen Vater habe. Wer Vater und Sohn anbetet, der betet auch zugleich den heiligen Geist an: denn des heiligen Geistes Werk ist es, daß er den Vater und Sohn erkannt hat. Der heilige Geist wirkt das rechte Gebet. Es kann niemand den Vater ehren, außer im heiligen Geist: und niemand kann JEsum einen HErrn heißen, außer im heiligen Geiste. Man darf also jede Person anrufen, wenn man keine von ihnen leugnet. Oder man rufe den ewigen dreieinigen Gott mit Seinen dreien Personen an. ER höret immer, Seine Augen zählen alle, die zu Ihm beten, Seine Ohren hören alle Gebete, alle Seufzer, die auf Erden zu Ihm geschehen, ER zählet alle Worte, alle Thränen, die nach Ihm verlangen. ER ist allen nahe, die Ihn anrufen! ER ist nicht ferne von einem jeglichen unter uns!

 Nur rufe man nicht einen Vater an, der keinen Sohn hat. Wer den Sohn ehret, der ehret allein den Vater recht. Sie sollen alle den Sohn ehren, gleichwie sie den Vater ehren. Wer nicht an den Sohn glaubt, den liebt der Vater nicht und erhört ihn auch nicht in Dingen, die ewige Seligkeit anlangend. Wer nicht glaubt, daß JEsus Gottes Sohn ist, nicht glaubt, daß ER zu unserm Heil ins Fleisch gekommen, zu unsrer Erlösung gekreuzigt, gestorben und auferstanden ist: der ist nicht von Gott und kommt nicht zu Gott und sein Gebet dringt nicht zu Gottes Herzen. So ein großer Ernst ist es Gott, als ein Dreieiniger angebetet zu werden, daß ER kein andres Gebet anerkennt, als welches


III.
im Namen Seines Sohnes JEsu Christi geschieht.

 „Wahrlich, wahrlich,“ spricht der Sohn, „ich sage euch: So ihr den Vater etwas bitten werdet in Meinem Namen, so wird