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und beladen im Geist, nur eine Erquickung, eine Ruhe erquicken und beruhigen kann, die Erquickung, die Ruhe an Deiner Brust!


IV.

 Weil wir denn einen segensvollen Hohenpriester haben, welcher uns auch berufen hat, selbst zu segnen, so lasset uns auch Seinem himmlischen Berufe folgen. Ihm zu Dank und Preis. Euer ganzes Leben, euer Gang durch die Straßen eurer Stadt, euer Wandel in euren Häusern, euer Wachen und euer Schlafen, werde wie das Leben und Wandeln des ewigen Hohenpriesters, ein immerwährendes Segnen. Segnet vor allen, liebe Brüder,

 1. euren Gott und euren Hohenpriester und sprechet: „Gesegnet sei, der da kommt im Namen des HErrn!“ Gott segnen heißt Gott loben! Segnet, lobet euren Gott! An andern Teilen unseres priesterlichen Gottesdienstes kann man uns auf allerlei Weise stören, irren, davon abhalten. Aber den HErrn loben können wir, wenn wir nur wollen, und unsere Herzen dazu stimmen lassen, ohne Anstand, allemal, bei Tag und Nacht. Da brauchen wir keine Glocken, keine Kirche, keine Zuhörer, keine starke Stimme, keinen Vorrat an ausgesuchten Meditationen und Worten, keine Anstrengung des Gedächtnisses, sondern nur ein wackeres, evangelisches, belebtes Herz dazu. Lobet denn den HErrn, liebe Brüder, und preiset Ihn, alle Seine Knechte! Denn Seine Gnade und Wahrheit waltet über uns in Ewigkeit. Lobet den HErrn!

 2. Segnet Gottes Freunde, Gottes Kinder! Die Gesegneten des HErrn segnet, damit ihr unter ihnen erfunden und mit ihnen gesegnet werdet! Von Gottes Gesegneten heißt es: „Ich will segnen, die dich segnen, und will fluchen, die dich verfluchen!“ Auf daß ihr mit Gottes Kindern gesegnet werdet, so segnet sie und schmähet sie nicht mit der Welt, die da verkauft ist, Übles zu thun!

 3. Segnet, Brüder, die Euren! Segnet, ihr Gläubigen, die Stadt, in welcher ihr wohnet, denn es steht geschrieben: