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eine Freude und Begeisterung in Israel gewesen sein über ihren König und ihre Einigkeit mit ihm. David hatte an diesem Tag ein herrliches Tagewerk vollbracht. Nach einem solchen Tag konnte er, ehe er die Ruhe seines Lagers suchte, mit Freuden aufs neue in seine Harfe greifen und dem HErrn sein Abendlied singen. Gott gebe seinen Heiligen solche Tage und solche Ruhe.

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XII.
1. Chron. 18, 1–2; 3–6; 7–14.
(Vgl. 2. Sam. 7.)


1.

 Als der König David sich auf seiner Burg ein Haus von Cedern gebaut hatte, glaubte er nichts Sonderliches gethan zu haben, trotzdem daß er vom Hirtenknaben zum König erhoben worden war. Als er aber nun in seinem Cedernpalast wohnte und in seinen prächtigen Zimmern wandelte und von seinen Fenstern schaute auf das Gezelt, in welchem der HErr über der Lade thronte, da erwachte in ihm das Gefühl, wie unwürdig es sei, daß er in einem solchen Haus, und der HErr unter Teppichen wohne. Er läßt darum Nathan, seinen Freund, kommen und sagt ihm seine Gedanken, und der durch die Weisheit Gottes erleuchtete Mann erwidert ihm: Alles was in deinem Herzen ist, das thue. Nathan freut sich über das Vorhaben Davids wie man sich freut, wenn der Frühling kommt und die Knospen brechen und süßer Geruch ausgeht von den Blüthen. Er merkt, daß eine Zeit gottesdienstlicher Herrlichkeit für Israel im Anzug ist.

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Wilhelm Löhe: David und Salomo. C. Bertelsmann, Gütersloh 1895, Seite 47. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_David_und_Salomo.pdf/53&oldid=- (Version vom 11.9.2016)