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X.
1. Chron. 17, 1–7; 8–13; 14–22.


1.

 So hat nun die Lade endlich ihren Ort gefunden – Jerusalem – da sie bleiben sollte bis auf die Zeit, da mit der Gegenwart des lebendigen Gottes auf Erden eine durchgreifende Veränderung kommen würde. Sie wohnt nun unter einem Gezelt, aber allerdings unter einem königlichen; ihre rechte Heimath hat sie noch nicht. Noch ist die böse Zeit Sauls nicht ganz vorüber, aber ein Anfang zur Besserung ist doch gemacht. Nun wird geopfert und Blut fließt in Strömen bei der Feier zu Ehren Dessen, der ohne das sühnende Blut der Opfer unter sündigen Menschen nicht wohnen kann. Zur Feier des Tags bereitet David seinem Volke Freuden des Leibes und der Seele. Er, der königliche Prophet, gekleidet in das priesterliche Gewand, spricht seinem Volk den Segen und grüßt sie im Namen des HErrn – wie denn die Könige Israel manchmal an hohen Festtagen diese Sitte übten. Er speist sie mit Speisen, die vorbildlich sind auf ein besseres Mahl, als es das A. T. zu bieten hatte. Und damit die leibliche Speise mit geistlicher Unterhaltung gewürzt werde, dichtet er einen wunderschönen Psalm, der mit dem 105. und 96. große Aehnlichkeit hat, ihnen aber doch nicht durchaus gleicht.

 Nun ruht majestätisch der HErr im Gezelt in Davids Haus, Israel aber freut sich des Segens seines Königs und seiner Speisung und neben der Erquickung des Leibes ergötzt man sich am Psalmengesang, auf daß Leib und Seele sich freue in dem lebendigen Gott und vorgebildet werde ein besseres Leben im himmlischen Reiche. Der HErr schenke uns

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Wilhelm Löhe: David und Salomo. C. Bertelsmann, Gütersloh 1895, Seite 39. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wilhelm_L%C3%B6he_-_David_und_Salomo.pdf/45&oldid=- (Version vom 11.9.2016)