Seite:Wieland Shakespear Theatralische Werke VII.djvu/390

Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
William Shakespeare: Othello, der Mohr von Venedig. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII.

Achte Scene.
Montano, Gratiano, Jago und andre treten auf.

Montano.

Was giebt es hier? Wie, was bedeutet das, General?

Aemilia.

O, seyd ihr auch da, Jago? Ihr habt es weit gebracht, daß die Leute ihre Mordthaten auf euern Hals schieben.

Gratiano.

Was soll dieses bedeuten?

Aemilia.

Wiedersprich diesem Bösewicht, wenn du ein Mann bist; er giebt aus, du habest ihm gesagt, seine Frau sey untreu gewesen: Ich bin gewiß, du hast es nicht gesagt; du bist kein solcher Bube! Rede, mein Herz ist so voll, daß es zerspringen wird.

Jago.

Ich sagte ihm was ich dachte; und nicht mehr, als er selbst glaubwürdig und wahr befand.

Aemilia.

Aber sagtet ihr ihm jemals, sie sey untreu?

Jago.

Ja, das that ich.

Empfohlene Zitierweise:
William Shakespeare: Othello, der Mohr von Venedig. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII.. Orell, Geßner & Comp., Zürich 1766, Seite 390. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wieland_Shakespear_Theatralische_Werke_VII.djvu/390&oldid=- (Version vom 1.8.2018)