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William Shakespeare: Othello, der Mohr von Venedig. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII.

– – Weg, pake dich! – – (Desdemona geht ab.) – – Cassio soll meinen Plaz haben. Und ihr, mein Herr, werdet mir die Ehre erweisen, heute mit mir zu Nacht zu essen. Ihr seyd willkommen in Cypern – – (vor sich.) Geissen, und Affen![1]

(Er geht ab.) 


Siebende Scene.
Lodovico und Jago bleiben zurük.

Lodovico.

Ist diß der edle Mohr, den unser ganzer Senat sein Alles und Alles nennt? Ist diß das Gemüth, dessen standhafte Tugend keine Leidenschaft, kein Glük, kein Zufall erschüttern kan?

Jago.

Er hat sich sehr verändert.

Lodovico.

Ist er recht bey Sinnen? Leidet er etwann am Gehirn?

Jago.

Er ist was er ist; ich mag nicht sagen, was ich denke. Ich wollte zu Gott, er wäre, was er seyn könnte, wenn er nicht ist, was er sollte.


  1. [Sind diese Venetianer,] denkt er hinzu.
Empfohlene Zitierweise:
William Shakespeare: Othello, der Mohr von Venedig. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII.. Orell, Geßner & Comp., Zürich 1766, Seite 337. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wieland_Shakespear_Theatralische_Werke_VII.djvu/337&oldid=- (Version vom 1.8.2018)