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William Shakespeare: Othello, der Mohr von Venedig. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII.

Vierte Scene.
Bianca zu den Vorigen.

Cassio.

Was das für eine Meer-Kaze ist! Zum Henker, und sie riecht noch dazu nach Biesam: – – Was soll denn das bedeuten, daß ihr mir so nachlauft?

Bianca.

Das mag der Teufel und seine Großmutter thun! Sagt mir einmal, was wolltet ihr mit dem Schnupftuch, das ihr mir vorhin gegeben habt? Ich war wol eine grosse Närrin, daß ich’s annahm: Ich sollte die Arbeit absehen? Ein feines Stük Arbeit, daß ihr in euerm Schlafzimmer gefunden habt, und wißt nicht, wer es da verlohren haben mag. Ich will nicht ehrlich seyn, wenn es nicht ein Geschenk von irgend einer ehrsamen Matrone ist; und ich soll die Arbeit dran absehen? Da, gebt es euerm Steken-Pferde: Woher ihr’s auch haben mögt, ich will nichts daran absehen, ich.

Cassio.

Nun, nun, meine schöne Bianca, sachte, sachte!

Othello (bey Seite.)

Beym Himmel, das wird wohl mein Schnupftuch seyn.

Empfohlene Zitierweise:
William Shakespeare: Othello, der Mohr von Venedig. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII.. Orell, Geßner & Comp., Zürich 1766, Seite 327. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wieland_Shakespear_Theatralische_Werke_VII.djvu/327&oldid=- (Version vom 1.8.2018)