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William Shakespeare: Othello, der Mohr von Venedig. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII.

Zwölfte Scene.
Othello, mit seinem Gefolge zu den Vorigen.

Othello.

Was giebt es hier?

Montano.

Ich blute stark, ich bin verwundet, doch nicht tödtlich.

Othello.

Halt, so lieb euch euer Leben ist.

Jago.

Halt, he, Lieutenant – – Herr – – Montano – – meine Herren – – Habt ihr denn allen Verstand verlohren? Wißt ihr nicht mehr, wer, und vor wem ihr seyd? Der General redt mit euch – – Halt, sag ich – – schämt euch doch wenigstens, und haltet ein – –

Othello.

Wie, was soll das seyn, he! Wer ist der Urheber von diesem Unfug? Sind wir zu Türken geworden? Und thun uns selbst was der Himmel den Ottomannen verboten hat? Aus Schaam wenigstens vor diesen Ungläubigen, macht diesem barbarischen Gefecht ein Ende; der erste von euch, der sich noch rührt, ist auf der Stelle des Todes! Heißt diese Gloke schweigen, sie schrekt diese Insel aus ihrer

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William Shakespeare: Othello, der Mohr von Venedig. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII.. Orell, Geßner & Comp., Zürich 1766, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wieland_Shakespear_Theatralische_Werke_VII.djvu/252&oldid=- (Version vom 1.8.2018)