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William Shakespeare: Othello, der Mohr von Venedig. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII.

Cassio.

Diese Nacht kan’s nicht seyn, Jago; ich habe ein armes unglükliches Gehirn zum Trinken. Ich möchte wol wünschen, daß man eine andre Manier, einander seinen guten Willen zu bezeugen, erfinden möchte als Gesundheittrinken.

Jago.

Oh, es sind gute Freunde; nur ein Gläschen; ich will für euch trinken.

Cassio.

Ich habe diesen Abend nicht mehr als einen Bechervoll getrunken, der noch dazu mit Wasser gemischt war, und ihr seht, was für Veränderungen er schon hier gemacht. Es ist ein Unglük für mich, daß ich so wenig ertragen kan, aber ich darf es nicht wagen, mehr zu thun.

Jago.

Wie, Mann? Die heutige Nacht ist dazu bestimmt, daß man sich lustig mache, und die jungen Herren würden sich durch unsre Weigerung beleidigt finden.

Cassio.

Wo sind sie?

Jago.

Hier, vor der Thür; ich bitte euch, ruft sie herein.

(Cassio geht ab.) 

Empfohlene Zitierweise:
William Shakespeare: Othello, der Mohr von Venedig. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII.. Orell, Geßner & Comp., Zürich 1766, Seite 244. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wieland_Shakespear_Theatralische_Werke_VII.djvu/244&oldid=- (Version vom 1.8.2018)