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William Shakespeare: Othello, der Mohr von Venedig. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII.

Brabantio (zu einem Bedienten.)

Ruft meinen Bruder; oh, wie wollt’ ich izt, ihr hättet sie gehabt, auf eine oder die andre Art – – Wißt ihr, wo wir sie und den Mohren antreffen können?

Rodrigo.

Ich denke, ich werde sie entdeken können, wenn es euch gefällt, unter einer guten Bedekung mit mir zu gehen.

Brabantio.

Ich bitte euch, geht voran. Ich will von Hause zu Hause ruffen; ich kan befehlen, wenn’s nöthig ist; schafft Waffen her, holla! und holt einige Officiers, auf die man sich verlassen kan – – Geht, mein guter Rodrigo, ich will dankbar für eure Bemühung seyn.

(Sie gehen ab.) 


Vierte Scene.
(Verwandelt sich in eine andre Strasse vorm Schüzen.)
Othello, Jago, und Gefolge mit Fakeln.

Jago.

Ob ich gleich, seitdem ich das Kriegs-Handwerk treibe, manchen im Feld erschlagen habe, so mach’ ich mir doch das grösseste Gewissen draus, einen vorsezlichen Mord zu begehen! Weniger Bedenklichkeit würde manchmal mein

Empfohlene Zitierweise:
William Shakespeare: Othello, der Mohr von Venedig. Übersetzt von Christoph Martin Wieland, Shakespear Theatralische Werke VII.. Orell, Geßner & Comp., Zürich 1766, Seite 190. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wieland_Shakespear_Theatralische_Werke_VII.djvu/190&oldid=- (Version vom 1.8.2018)