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Steinbruch beschäftigten Arbeiter vorgeschossenen Löhne Ersatz zu leisten.“ Das nennt man Juristendeutsch! Es ist genau so wenig nachahmenswert wie der berüchtigte Kaufmannsstil.




Sechstens.
Mädchen, die man heiratet und Männer, die man heiratet.

Wieder ein gefährliches Thema! Vielleicht noch gefährlicher als das der Kindererziehung.

Ich weiß im voraus, daß ein Teil – ein großer Teil der jungen Mädchen, wenn sie diesen Abschnitt lesen, sehr erhaben über die „Rückständigkeit“ dieses Herrn von Neuhof lächeln werden, der da behauptet, 90 Prozent der „sitzengebliebenen“ Jungfrauen trügen selbst die Schuld daran, daß – „keiner angebissen hat.“

Verehrteste Leserinnen! Ich will dieses erhaben-spöttische Lächeln gern auf mich nehmen, wenn ich nur hoffen darf, wenigstens einigen von den „süßen Mädels,“ die die Suche nach dem Mann falsch betreiben, noch vor Toresschluß den richtigen Weg gezeigt zu haben, wie man zu dem begehrten „Ringlein am Finger, Ringlein so hold“ kommt. –

Mädchen, die man heiratet.

In jeder Heiratsannonce steht schämig: „Vermögen erwünscht.“ So ganz zum Schluß. Und doch ist’s den Herren die auf diese Art eine Frau suchen, die Hauptsache – nämlich das Vermögen!

Wie viele junge Mädchen, die gern heiraten möchten, verschwenden nun Porto, indem sie sich auf eine

Empfohlene Zitierweise:
W. von Neuhof: Wie benehme ich mich?. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1921, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Wie_benehme_ich_mich.pdf/95&oldid=- (Version vom 1.8.2018)