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X.


Die Hexenrache.

Vor vielen Jahren machte ein Nachtwächter in Schwerte zweyen Schwestern zugleich den Hof, ohne jedoch mit dem Heyrathen Ernst zu machen. Jede von ihnen forderte ihn zwar mehrmalen dazu auf, aber es half nichts; sie thaten sich deshalb zuletzt zusammen und schworen ihm Rache. Die beyden Schwestern aber waren Hexen. Als der Nachtwächter nun eines Nachts in seinem Bette lag, klopfte es auf einmal an sein Fenster, und als er dieß geschwind öffnete, faßten ihn Zwey, hoben ihn auf und führten ihn hoch durch die Luft. Erst wollten sie ihn in in die Ruhr werfen, nachher besannen sie sich aber, und setzten ihn ganz nackend oben auf einen hohen Baum, wo ihn die Leute am andern Morgen halbtodt fanden.

(Mündlich.)


XI.


Der Währwolf.

Der Währwolf ist ein böser Zauberer, der sich in einen Wolf und in allerley grimmige Thiergestalten verwandeln, und dann, ohne daß man ihm etwas anhaben

Empfohlene Zitierweise:
H. Stahl alias Jodocus Temme: Westphälische Sagen und Geschichten. Büschler'sche Verlagsbuchhandlung, Elberfeld 1831, Seite 275. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Westph%C3%A4lische_Sagen_und_Geschichten_275.png&oldid=- (Version vom 23.2.2020)