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wenn sie seinen Ermahnungen nicht Folge leisten würden. Doch da erhob sich der ganze Haufe, der zuerst verwundert das Wagniß des einzelnen Mannes angestaunt hatte, mit großem Geschrey, und schlug die Waffen an einander, und wollte in empörter Wuth den heiligen Priester erschlagen und den Götzen opfern. Aber Gott der Herr verließ seinen Diener nicht, und in dem Augenblicke, als sie ihn ergreifen wollten, öffnete sich ein Baum, an dem er stand, nahm ihn in seine Mitte und schloß sich wieder zu, also daß er gerettet und noch zu manchen heiligen Werken aufbehalten wurde. – Der Baum ist noch jetzt bey Hervord zu sehen, allein er hat so wunderbarliche Blätter, daß kein Mensch erkennen kann, was für ein Baum es ist.

(Wittins Hist. Westph.)


II.


Der heilige Suederus.

Ein eben so eifriger Apostel der Westphalen war Suederus. – Zu einer Zeit speiseten zu Soest viele heidnische Westphälinger; zu solchen begab sich der heilige Suederus. Als nun jene von der Macht ihrer Götter und von der Ohnmacht des Christus sprachen, den man ihnen dafür aufdringen wolle, da trat Suederus muthig auf, vertheidigte den Heiland, und erzählte besonders die Wunder, die Christus der Herr durch die Verdienste des heiligen Suibertus gethan. Als nun den Heiden daraus kund wurde, daß Suederus ein Christ

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H. Stahl alias Jodocus Temme: Westphälische Sagen und Geschichten. Büschler'sche Verlagsbuchhandlung, Elberfeld 1831, Seite 267. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Westph%C3%A4lische_Sagen_und_Geschichten_267.png&oldid=- (Version vom 29.12.2019)