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folgenden, und so alle Tage. Und alles, was sie sah, jammerte laut und entsetzte sich über diese Strafe des Himmels. Andere Leute, die unschuldig waren, versuchten, sie von der Stelle zu ziehen, allein es gelang nicht. Einem Mädchen von achtzehn Jahren, die auch unter den Tanzenden war, und die ihr Bruder zu stark zerrte, riß er den Arm aus, und sie mußte forttanzen ohne den Arm.

Als sechs Monate vergangen waren, waren sie schon bis an die Kniee in die Erde versunken, und als das ganze Jahr um war, bis an die Schultern. Da wurden sie durch den heiligen Mann Herbertus, Bischof von Cöln erlöset. Dieser kam nemlich um Weihnachten nach Körbecke, verrichtete sein Gebet über die Unglücklichen, befreyete sie dadurch aus ihrer entsetzlichen Lage, und führte sie dann an den Altar des heiligen Magnus, um sie ganz mit Gott zu versöhnen. Hier fielen sie Alle in einen tiefen Schlaf, aus dem sie nicht wieder erwachten.

(Bernh. Wittius, Historia Westph. p. 239–240.)


V.


Graf Eberhard von Altena.


Nachdem der Graf Eberhard von Altena in dem Kriege, welcher Anno 1162 zwischen dem Herzoge Heinrich von Limburg und seinen Bundesgenossen an einer, und dem Herzoge Gottfried zu Braband an der anderen Seite geführt, dem Ersteren also tapfer gedient,

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H. Stahl alias Jodocus Temme: Westphälische Sagen und Geschichten. Büschler'sche Verlagsbuchhandlung, Elberfeld 1831, Seite 104. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Westph%C3%A4lische_Sagen_und_Geschichten_104.png&oldid=- (Version vom 29.12.2019)