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In Lieberhausen wohnt seitdem ein ganz anderer Menschenstamm; dennoch hört man dort von dieser Geschichte nicht gern etwas. Der Name Hick ist bis auf den heutigen Tag ein Schimpfname für das ganze Kirchspiel Lieberhausen, wehe dem, der ihn dort zufällig nennen sollte!


III.


Das Fegfeuer des westphälischen Adels.
Eine Sage von H. Stahl.


Die gute Stadt Paderborn ist gewiß oft in Erstaunen, Angst und Schrecken gesetzt worden, nie aber, weder vorher, noch je wieder nachher, ist sie Zeugin eines solchen Zusammenrennens, einer solchen Neugierde, Furcht, Angst und überhaupt eines solchen Aufruhrs gewesen, als bei der Begebenheit, die ich jetzt erzählen will.

Im Jahre des Herrn Eintausend vierhundert und dreißig kam nemlich eines Tages durch das Heyers Thor der Stadt über die Heyers Straße und von da bis auf den Domhof ein Mensch gelaufen, mit verbrannten Kleidern, fliegenden Haaren, und verstörtem Antlitze, der mit kläglicher, aber durchdringender Stimme in Einem fort schrie: Höret, Ihr Leute! O höret! o höret! o höret die schreckliche Geschichte! o höre, wer Ohren hat!

Empfohlene Zitierweise:
H. Stahl alias Jodocus Temme: Westphälische Sagen und Geschichten. Büschler'sche Verlagsbuchhandlung, Elberfeld 1831, Seite 046. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Westph%C3%A4lische_Sagen_und_Geschichten_046.png&oldid=- (Version vom 1.8.2018)